Interview mit Christian Knaack, Leiter des Teams Generation der Kulturhauptstadt Europas Chemnitz 2025 GmbH
In etwa einem Jahr fällt der Startschuss für das Europäische Kulturhauptstadtjahr 2025 in Chemnitz. Die Kulturhauptstadt Europas Chemnitz 2025 GmbH arbeitet bereits auf Hochtouren, um das Aktionsjahr vorzubereiten und alle geplanten Ideen mit der Stadtgesellschaft und zahlreichen Partner*innen umzusetzen. Die LKJ Sachsen e. V. kooperiert mit dem Team Generation der GmbH im Rahmen des Projekts Sächsische Nacht der Jugendkulturen.
Was sind die wichtigsten Ziele und Projekte des Teams Generation der Kulturhauptstadt Europas Chemnitz 2025 GmbH?
Unser Team ist beauftragt, die im Bewerbungsbuch verankerten Erzählungen, die unter dem Hauptslogan „C the unseen“ verschiedene lokale, regionale und europäische Themen sichtbar machen, um die „Generationenperspektive“ zu ergänzen.
Unsere Programmarbeit hat drei Hauptziele: 1. Partizipation, 2. Sichtbarkeit und 3. Verbindung.
Dafür entwickeln und beraten wir Projekte und Programmpunkte und erschließen durch Kooperationen mit lokalen und überregionalen Akteur*innen weiteres Programm für Chemnitz 2025, wie zum Beispiel zusammen mit dem Projekt Sächsische Nacht der Jugendkulturen.
Worin liegen die Chancen der Kooperation zwischen dem Team Generation und der LKJ Sachsen e. V. im Rahmen des Projekts Sächsische Nacht der Jugendkulturen?
Chemnitz und die Kulturregion erfahren durch den Titel, besonders im Titeljahr 2025 große Aufmerksamkeit. Da die Sächsische Nacht der Jugendkulturen schwerpunktmäßig im ländlichen Raum Jugendliche zu kultureller Partizipation und Sichtbarkeit verhilft, liegt es für uns auf der Hand, das Projekt in das offizielle Programm von Chemnitz 2025 aufzunehmen und mit weiteren Projekten synergetisch zu verbinden. Gerade die Sichtbarkeit zwischen den Orten und Akteur*innen innerhalb der Region empfinden wir als Chance. Durch ein kulminierendes Event in Form eines Jugendfestivals Ende 2025 möchten wir jugendkulturelle Akteur*innen aus der Region, Sachsen, Deutschland und darüber hinaus zusammenbringen, um den Rahmen für weitere Zusammenarbeit und zukünftiges Engagement zu stärken.
Angespannte Lage in den Kassen der Kommunen, Landtagswahlen in Sachsen in diesem Jahr, gesellschaftliche Herausforderungen im Umgang mit Themen wie Klimawandel, Demografie und Migration… Inwiefern spielen diese und andere Entwicklungen für die Arbeit des Teams Generation eine Rolle?
„C the unseen“ bedeutet für uns ungesehene gesellschaftliche Themen sichtbar zu machen, wenn auch nicht zwangsläufig auf den ersten Blick. Der europäische Gedanke ist dem Titel „Kulturhauptstadt Europas“ immanent. Dabei haben wir als Team durch die demografische Vorreiterrolle der Stadt und Region die wertvolle Aufgabe, ein Programm zu entwickeln, das der gesamteuropäisch alternden Gesellschaft Beispiele für ein positives und aktives Miteinander bietet. Gesellschaftlicher Polarisierung und Vorurteilen möchten wir durch gemeinsames „Machen“ begegnen. Gemeinsam und selbstwirksam etwas zu schaffen ist das einfachste Heilmittel gegen Vorurteile und schafft einen neuen kleinsten gemeinsamen Nenner, auf den man aufbauen kann.