Interview mit Markus Brückner, neuer Geschäftsführer des Verbands deutscher Musikschulen, Landesverband Sachsen e.V.
Sie haben sich das Ziel gesetzt, in kürzester Zeit alle Musikschulen in Sachsen zu besuchen, welche Eindrücke konnten Sie mitnehmen?
Ich dachte mir, wenn man irgendwo neu ist, stellt man sich erst einmal vor und das klappt am besten im persönlichen Gespräch. Nun hatte ich zwar alle Musikschulleiter/innen schon vor meiner Tour getroffen aber ich wollte gern die Musikschulen kennenlernen und mich wenigstens ein bisschen mit den Leiter/innen austauschen. Meine Eindrücke vom Besuch der 25 sächsischen VdM-Musikschulen waren sehr positiv und sehr vielfältig. Die Musikschulen leisten eine enorme Arbeit, ob in der Stadt oder auf dem Land. Jede Musikschule ist dabei etwas anders aufgestellt und hat jeweils ihre eigenen Probleme zu bewältigen. Andere Problemfelder dürfen und müssen sich leider alle Musikschulen teilen. Aber egal, in welcher Region die Musikschule ansässig ist, ob im Vogtland, in Hoyerswerda oder in Dresden, die inhaltliche Arbeit ist weitestgehend gleich und das Ziel, Kinder und Jugendliche auf ein lebenslanges Musizieren vorzubereiten, egal in welcher Form, verbindet sie.
Welche Ziele haben Sie sich gesetzt, was möchten Sie für den Musikschulverband mittelfristig erreichen?
Als Geschäftsstelle haben wir immer das Ziel, den Musikschulen und den Trägern ein guter Ansprechpartner zu sein und die Interessen und die vielfältigen Aufgaben der Einrichtungen zu unterstützen und zu vertreten. Gleichzeitig unterstützen wir die ehrenamtliche Arbeit des Vorstandes des sächsischen Landesverbandes um den 1. Vorsitzenden, Dr. Klaus-Dieter Anders.
Im November veranstalten wir den 2. Sächsischen Musikschulkongress und neben vielen Vorträgen und Fortbildungen wird sich auch ein Plenum mit dem zentralen Thema „Berufsbild Musikschullehrer“ befassen. Dieses Thema ist, neben der finanziellen Ausstattung der Musikschulen, eines der drängendsten dieser Zeit und wird uns auch mittelfristig beschäftigen.
Mit Blick auf die Wahlen im nächsten Jahr: Wo gibt es aus Ihrer Sicht Verbesserungsbedarf, was brauchen Sachsens Musikschulen?
Unabhängig von Wahlen, Sachsens Musikschulen brauchen, genauso wie alle Musikschulen in Deutschland, die Möglichkeit, sehr gute Arbeitsbedingungen für sehr gutes Personal zu bieten, um weiterhin auf vielfältige Weise und in unterschiedlichster Form Kindern und Jugendlichen aber auch anderen Interessierten die Chance zu eröffnen, mit Musik in Kontakt zu treten und z. B. ein Instrument zu erlernen und im Ensemble gemeinsam zu musizieren. Leider gestaltet sich die Suche nach Lehrkräften vor allem im ländlichen Raum aber auch in den Zentren immer schwieriger. Gemeinsam an Lösungen für gute Arbeitsbedingungen für Musikschullehrkräfte zu arbeiten ist somit schon heute wichtig.
Das Interview wurde für die Kategorie „Nachgefragt“ im Newsletter „in puncto kulturelle Bildung“ im September 2018 geführt